Struppi
Ja, wo soll ich anfangen? Unser kleiner Struppi, ein Jackrussel-Mischling lebt mit uns, d. h. mit meinem Mann, meiner 1 1/2 Jahre alten Tochter und mir zusammen in Geilenkirchen. Ich habe Struppi bekommen, als er 3 Jahre alt war. Inzwischen ist er 9 Jahre alt. Er ist eigentlich ein lieber Hund, allerdings kamen nach und nach seine Macken raus. Spazieren gehen war ok, solange keine anderen Tiere, insbesondere Hunde in der Nähe waren. Wenn uns ein anderer Hund begegnet ist, ist er förmlich ausgerastet. Wäre Struppi ein großer Hund, hätten wir richtig Probleme gehabt, ihn zu halten. Aber da er ja klein ist, haben wir ihn immer einfach weitergezogen. Irgendwann fing Struppi zu Hause dann auch an, den Staubsauger, den Abzieher und den Besen zu attackieren. Er biss sich richtig fest, was bedeutete, dass wir ihn immer aussperren mussten, wenn wir putzen wollten, da es sonst nicht möglich war, die Gegenstände zu benutzen. Es war echt anstrengend und richtig nervig.
Dann wurde ich schwanger. Da Kinder auch nicht so Struppis Ding waren, haben wir uns entschieden, Hilfe zu holen, da wir mittlerweile auch Angst hatten, dass wir ihn abgeben müssen, sobald das Baby geboren war. Also haben wir einen Hundetrainer engagiert, der zu uns nach Hause kam. Er hörte sich unsere Probleme an und erstellte einen Trainingsplan: Wir sollten Struppi auf den Futterbeutel fixieren, um damit die Probleme erst zu Hause und dann auch draußen in den Griff zu bekommen. Obwohl wir sehr viel mit Struppi geübt haben, hat das Training überhaupt nicht geholfen, weder drinnen noch draußen. Struppi hatte zwar viel Spaß daran, den Futterbeutel zu suchen, aber das wars auch schon.
Nachdem meine Tochter geboren worden ist, gab es erstaunlicherweise mit ihr und Struppi keine Probleme. Aber alles andere war immer noch ein Problem. Echt nervig.
Irgendwann fielen mir unsere Nachbarn auf, Sie haben einen Labrador, der echt heftig war. Aber plötzlich war der gar nicht mehr so schlimm, wie vor ein paar Wochen. Unsere Terrasse hat eine Glasfront zum Garten der Nachbarn hin, so dass Struppi und Jasper, der Nachbarshund, sich auch immer sehen können, was aber gar nicht gut war. Struppi führte sich immer auf wie ein Verrückter und bellte die ganze Zeit, wenn Jasper in Sicht war. Jasper regte sich dann auch immer auf, aber meine Nachbarin konnte ihn schnell wieder beruhigen und es war ihm dann auch egal, dass Struppi bellte.
So kamen wir dann ins Gespräch über unsere Hunde und Hundetraining. Sie erzählte mir, wie ihr Hund vorher war und dass er sich, seit sie bei Kirsten im Training ist, unwahrscheinlich verändert hätte. Sie meinte dann, ich solle doch auch mal wegen Training mit Struppi anfragen. Aber ich dachte, er sei mit 9 Jahren zu alt, um das alles noch zu lernen. Meine Nachbarin meinte, ich solle doch einfach mal anrufen und fragen, man könnte da bestimmt noch etwas bei Struppi erreichen. Also habe ich mich entschieden, Frau Wilson zu kontaktieren. Bereits im Telefonat bestätigte sie mir, dass auch ein 9 Jahre alter Hund noch lernen kann. Also dachte ich okay, packen wir das Problem nochmal an, ich hatte ja nichts zu verlieren. Noch schlimmer ging eh nicht.
Dann war der Tag gekommen, Kirsten kam zu uns nach Hause. Wir unterhielten uns und Kirsten erkannte schnell, wo das Problem war. Struppi fehlten Struktur und feste Regeln. Da wir ihm bislang nicht „gesagt“ haben, wie er sich verhalten soll, hat Struppi das Zepter in die Hand genommen. Er durfte nämlich auch alles: Liegen wo er wollte, fressen wann er wollte und spazieren wie er wollte. Kirsten erklärte uns sehr viel zum Thema Zusammenleben mit einem Hund und wie wir es machen sollten. Sie wollte dann auch sehen, wie wir mit Struppi spazieren gehen. Natürlich kam dann auch ein anderer Hund und Struppi zeigte sein wahres Gesicht. Er flippte wieder aus. Wir gingen dann zurück und Kirsten erklärte und zeigte uns dann, wie man richtig spazieren geht. Sie ging los und – was soll ich sagen, es kam ein anderer Hund und Struppi machte nichts! Wir konnten es gar nicht glauben, das war doch nicht unser Hund! Er hat nicht gebellt, ist einfach mit ihr weiter gegangen an dem Hund vorbei ohne Probleme. Da wusste ich, okay sie hatte Recht, auch er kann noch etwas lernen. Struppi war wie ausgewechselt. Danach sind wir mit Struppi gegangen, so wie Kirsten es uns gezeigt hat. Und - es funktionierte!!! Wir haben eine Katze getroffen. Struppi wäre früher ausgerastet. Aber, er machte nichts! Dann schlug Kirsten vor, wir sollten doch mal mit Struppi den Jasper besuchen. Uff, da ist mir erstmal der Schweiß ausgebrochen, aber was soll ich sagen, auch das war kein Problem. Struppi und Jasper haben sich nur kurz aufgeregt und dann war Ruhe! Wir saßen tatsächlich mit beiden Hunden bei meiner Nachbarin im Wohnzimmer und konnten uns unterhalten.
Dann sind wir wieder nach Hause gegangen und haben an dem Staubsaugerproblem gearbeitet. Tja, auch dieses Problem löste sich innerhalb von Minuten in Luft auf.
Seit ein paar Tagen hat meine Mutter auch einen neuen Hund, der tagsüber bei uns ist, wenn meine Mutter arbeitet. Auch das klappt nun sehr gut. Kirsten hat uns nämlich gezeigt, wie wir die beiden bekannt machen müssen. Ich kann jetzt sogar mit beiden Hunden gleichzeitig spazieren gehen.
Mittlerweile können wir sogar die Gruppenstunden besuchen und Struppi ist total ruhig und gelassen, trotz der anderen Hunde. Kirsten sagt immer „kleiner Streber“ zu ihm.
Die Gruppenstunden und natürlich auch der Termin zu Hause haben uns gezeigt, wie schön es ist, einen gut erzogenen und vor allen Dingen entspannten Hund zu haben. Mittlerweile sind andere Hunde überhaupt kein Problem mehr. Den Staubsauger und auch die anderen Dinge haben wir gut in den Griff bekommen, saugen kann ich nun auch, obwohl Struppi im Raum ist. Dafür, dass wir erst seit 4 Wochen dabei sind, bin ich einfach nur stolz darauf, was Struppi mittlerweile alles kann.
Natürlich müssen wir weiter dranbleiben und darauf achten, alles richtig zu machen, aber es klappt wirklich alles sehr gut.
Wir sind Kirsten einfach dankbar dafür, dass sie uns so geholfen hat und wir uns jederzeit bei ihr melden können, wenn wir Fragen. Sie ist jederzeit für einen da und macht einem immer wieder Mut, falls mal doch etwas nicht so klappt.
Wir sehen uns wöchentlich in den Gruppenstunden, die einfach nur Spaß machen und Struppi und uns sehr, sehr viel bringen.
Danke liebe Kirsten!
Liebe Grüße Anja, Manuel und Felia Schröder